Zimmerbrand
Nr.: 090
Art: Übung
Datum: 13.09.2011 Uhrzeit: 17:02
Ort: Ballenstedt
Straße: Robert-Koch-Straße
Stichwort: Zimmerbrand in der Lungenklinik
Beschreibung:
Sehr viele Schaulustige standen bereits auf der Straße und starrten in Richtung Krankenhaus. Krankenhauspersonal empfing die Feuerwehrleute an der Eingangstür und schilderte starke Rauchentwicklung auf einem Flur. Der Qualm drang bereits aus einem Fenster und war auch von außen gut zu erkennen. Der Blick auf die Brandmeldezentrale im Erdgeschoss verriet den Führungskräften, dass es in einem Patientenzimmer im 3. Obergeschoss brennt. Die bereist vorhandenen Feuerwehrkräfte reichten hierbei jedoch sicher nur für den ersten Angriff und so wurden unverzüglich weitere Alarme für die Feuerwehren Badeborn, Radisleben, Rieder, Meisdorf und Ermsleben ausgelöst. Vor Ort begannen nun die ersten Trupps unter Atemschutz die Patienten auf der Station in rauchfreie Bereiche zu evakuieren und den Brandherd zu lokalisieren. Die Drehleiter wurde in Stellung gebracht und fünf Personen über diese gerettet. Kräfte des Rettungsdienstes kümmerten sich um die nach draußen gebrachten Patienten. Andere wurden auf Stationen innerhalb der Klinik umgelagert. Nach wenigen Minuten waren rund 70 Einsatzkräfte vor Ort und führten Lösch- und Rettungsmaßnahmen gemäß den Alarmplänen durch. Immer mehr Einsatzkräften stürmten in das Gebäude. Auch die Klinik-Einsatzleitung, einen Gruppe aus leitendem Personal des Fachkrankenhauses formierte sich und nahm ihre Arbeit auf. So standen dem Einsatzleiter der Feuerwehr schnell fachkundige Personen aller betroffenen Bereiche zur Seite und unterstützen mit ihrem Wissen. Außerdem veranlasst die Klinik-Einsatzleitung alle nötigen internen Abläufe, um solch einem Schadensereignis entgegen zu wirken. Mittlerweile wurde der Brandherd entdeckt. Für die Verrauchung der Räumlichkeiten sorgte eine Nebelmaschine und auch die geretteten Patienten, welche durch Pflegepersonal dargestellt wurden, wirkten kerngesund und hatten teilweise sogar ein Lächeln im Gesicht. Spätestens jetzt war allen Beteiligten klar, dass es sich um eine Übung handelte und Erleichterung machte sich breit. Keiner der anwesenden Feuerwehrleute war eingeweiht. Nur ein dreiköpfiges Vorbereitungsteam wusste, was an diesem Nachmittag geschehen würde und natürlich das Personal, sowie die Patienten der Klinik, die am Vormittag über das Ereignis informiert wurden, um einer mögliche Panik vorzubeugen. Nötig war diese geheime Übung, „um zu sehen, mit wie vielen Einsatzkräften man tatsächlich rechnen könne und ob die Alarmpläne entsprechend abgearbeitet werden“, erklärte Stadtwehrleiter André Waligora. Alles in allem konnte man mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein, ließen sowohl Feuerwehr, als auch Klinikleitung verlauten. Möglich wurde diese umfangreiche Übung durch den glücklichen Umstand, dass eine Station der Lungenklinik derzeit aufgrund von Bauarbeiten nicht belegt ist und so vollständig genutzt werden konnte, ohne Arbeitsabläufe im Krankenhaus zu behindern. Realistischere Übungsmöglichkeiten werden die Feuerwehren der Umgebung für ein solches Szenario wohl so schnell nicht wieder finden. Ein Dank gilt der Klinikleitung, die diesen Erfahrungszuwachs für die Feuerwehrkräfte ermöglicht hat. Gemeinsam ist man nun auf eventuelle Schadenslagen im Krankenhaus vorbereitet, auch wenn sich jeder wünscht, dass es dazu nie kommen möge.
Einsatzkräfte: 22 Kameraden
Fahrzeuge: ELW, LF 16/12, LF 16/TS, TLF 16/24, DLK, MTW
weitere Kräfte:
FF Badeborn – 13 Einsatzkräfte mit TSF-W und MTW
FF Radisleben – 9 Einsatzkräfte mit LF 8
FF Rieder – 5 Einsatzkräfte mit LF 8/6
FF Meisdorf – 8 Einsatzkräfte mit TLF 16 und LF 8
FF Ermsleben – 9 Einsatzkräfte mit HLF 20/16
Einsatzende: 19:01 Uhr